Digital ist doch nicht besser

Vielleicht schreckte mich der erste Eindruck am meisten ab: Ein „Science-Fiction-Autor“ soll Williams Gibson Wikipedia zufolge sein, der 1984 „alle gängigen SF-Preise“ erhielt: Den „Philip K. Dick Award“, den „Nebula Award“, den „Hugo Award“. Allerdings könnte nicht nur meine generelle Ignoranz gegenüber dem Sci-Fi-Genre mir den Zugang erschwert haben, sondern auch der Umstand, dass Gibson seit offenbar 30 Jahren dasselbe schreibt – und dass dann trotzdem (oder deswegen) ein Murks wie der im Orignal passenderweise mit ‚Zero History‘ betitelte Roman herauskommt. Mehr von diesem Beitrag lesen

Irrungen und Wirrungen

Beim Lesen fragte ich mich immer wieder: Soll das das Werk des Mannes sein, der in den achtziger Jahren den Cyberspace entwarf? Mit diesen Zukunftsvisionen hat William Gibson eindeutig nicht mehr viel zu tun. Nicht aufgrund der Tatsache, dass seine Romane inzwischen in der Gegenwart spielen, sondern aufgrund der Tatsache, dass Gibson zu einer eigenwilligen Ausgestaltung seines Romanes neigt. Sein Konzept für Systemneustart lautete wohl: Inhaltliche Verworrenheit. Egal wann. Egal wie. Egal wo. Am Besten ständig.

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„Am meisten Spaß hat es gemacht, William Gibsons wunderbaren Humor ins Deutsche zu übertragen.“

Die Worte und Gedanken eines anderen Menschen in die eigene Sprache übertragen und für Leser zugänglich machen ist keine leichte Aufgabe. Nach der Lektüre von William Gibsons Systemneustart fragten wir uns, wie das Übersetzerehepaar Hannes und Sara Riffel bei dem Roman vorgegangen sind und was sie als erfahrene Science-Fiction-Leser und -Übersetzer von dem Roman halten. Freundlicherweise standen uns die beiden Rede und Antwort. Mehr von diesem Beitrag lesen

Sprechende Kleidung

Ich bin über viele Kuriositäten gestoßen beim Lesen des Romans, von allen fand ich Bigends Anzug jedoch am interessantesten. Nicht nur, weil ich generell auf Mode stehe, ich fand besonders den Aspekt interessant, dass der Marketingmogul seine Kleidung danach auswählt, wie sie auf seine Umwelt wirkt. Schließlich trägt er den Anzug nicht nur, weil die Farbe International Klein Blue nicht auf Computermonitoren abgebildet werden kann, sondern auch, weil er sich dessen bewusst ist, dass seine Mitmenschen sich unwohl fühlen beim Anblick der grellen Farbe. Und tatsächlich, Hollis ist zunächst irritiert von der Farbe des Anzugs und auch andere Charaktere in dem Roman. Mehr von diesem Beitrag lesen

Englisches Buchblog „Zero History“

Wer an der englische Edition Systemneustart „Zero History“ interessiert ist, hier ist das englische Buchblog. (klicken sie auf das Bild)

Bibliomania

Ob Steampunk-Fahrstühle, menschengroße Vogelkäfige vollgestopft mit stapelweise Büchern, futuristische Duschen, die an H.G. Wells „Zeitmaschine“ erinnern, oder Verkäuferinnen in ihrem Warten auf Godot-Outfit, die intertextuellen Verweise Gibsons in „Systemneustart“ sind zahlreich. Mehr von diesem Beitrag lesen

Der Schlüssel zu Systemneustart

„Gibson lesen heisst, unsere Gegenwart als bereits eingetretene Zukunft zu begreifen.“ (New York Times) – Bullshit.

Wie vielerorts schon anklang heißt Gibson lesen, scheinbar gar nichts zu begreifen.
Er stellt uns vor ein Kuriosum, das sich vielleicht nur mit Milgrims  Irritation in der Gay Dolphin Gift Cove vergleichen lässt. Es ist bunt, es ist grell und blickt man hinter die Leuchtreklame ist es doch nur 08/15? Mehr von diesem Beitrag lesen

Liebe am Rande

Die Idee, einen Blogeintrag über die Liebesgeschichte in William Gibsons „Systemneustart“ zu schreiben, kam, als ich mir einige Kommentare auf dem Blog durchlas. So schrieb „Elenakoe“ unter den Eintrag „Was soll das“ Folgendes: „[…] Dafür, dass Gibsons Roman groß als Wirtschafts-Thriller angekündigt wurde, sind die Spannungsbögen ziemlich flach, was sich zum Ende sogar verschlimmert. Und Sätze wie „und [sie] küsste ihn noch ein wenig mehr, bis sie gleichzeitig lachten und weinten, und dann führte eins zum anderen“ (S. 438), toppen selbst die Twilight-Romantik.“. Doch was stellt die Liebe in Gibsons neuem Werk dar und vor allem: wie setzt er sie um? Mehr von diesem Beitrag lesen

Bigend: Big Boss oder Riesen-Baby?

Er ist eine Naturgewalt: unausweichlich und unberechenbar. Er ist der Strippenzieher im Hintergrund. Er ist der Big Boss und Herr über das Geschehen. Er ist Hubertus Bigend. Mehr von diesem Beitrag lesen

Wir sind schlimme Schurken, trinkt aus Piraten Yo Ho!

Als ein Mensch, der gerne Filme sieht und Bücher liest, fällt mir auf, wie viele Gemeinsamkeiten der allseits bekannte Film „Fluch der Karibik – Der Fluch der Black Pearl“ mit unserem Systemneustart hat. Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt? Um auf diese Frage eine Antwort zu finden gibt es nur eine Möglichkeit: Raus aus diesen unsicheren Gewässern, Leinen los und hisst die Segel, Männer! Mehr von diesem Beitrag lesen